Hi RadElse
zu 1): Die Halme des vorderen Rahmendreiecks haben Durchmesser im Bereich 45-55mm, die des hinteren ca. 25mm. Die Sattelstütze hat 27,2mm
zu 2) Nein. Ich gehe davon aus, dass die Biegesteifigkeit von geschälten Halmen zu gering ist.
Hi RadElse
zu 1): Die Halme des vorderen Rahmendreiecks haben Durchmesser im Bereich 45-55mm, die des hinteren ca. 25mm. Die Sattelstütze hat 27,2mm
zu 2) Nein. Ich gehe davon aus, dass die Biegesteifigkeit von geschälten Halmen zu gering ist.
Ich fände es extrem schade, sehe es aber ähnlich wie bollerbirne: Nutzung und Wartungsaufwand stehen für den Betreiber vermutlich in keinem sinnvollen Verhältnis mehr. Deswegen absolut nachvollziehbar wenn das Forum vom Netz geht.
Was mich mal interessieren würde:
Werden Foren im Allgemeinen durch sog. social Media Kanäle jeglicher Art verdrängt oder gab es speziell bei den hier ehemals aktiven eine Interessensverlagerung bzw. beruflich/privat bedingt einfach keine Zeit mehr...
Bei mir persönlich trifft letzteres zu...Beruf, Familie, Eigenheim,...
Mit einem fertigen Bambusrad Kit zu starten ist eine sehr sinnvolle Entscheidung.
Für die Komponenten, die du für ein eigenes Rad benötigst gilt Folgendes:
Ein passendes Tretlagergehäuse zu bekommen ist kein Problem.
Für ein Steuerrohr mit Passungen zum Einpressen des Steuersatzes muss man mit einer Drehmaschine umgehen können oder ein spezielles Werkzeug haben.
Um zu prüfen ob Ausfallenden in deinen Rahmen passen, musst du natürlich erst mal wissen, wie dein hinteres Rahmendreieck aussieht. Entweder konstruierst du deinen Rahmen mit rattleCAD oder orientierst dich an einem Vorhanden Rahmen.
Viel Erfolg für dein Projekt.
Hi Richard,
aus Zeitgründen will ich nur kurz ein paar Infos weitergeben:
Zum Gewicht des Bambusrahmens:
Ein vernünftiger Rahmen wird tendenziell schwerer sein, als ein vergleichbarer Alurahmen.
Zum Durchmesser/Wandstärker des Bambus:
Der Durchmesser hat einen deutlich größeren Einfluss auf die Steifigkeit der Halme und damit des Rahmens als die Wandstärke. Allerdings solltest du bei der Auswahl der Bambussorte vorsichtig sein. Moso z.B. ist relativ leicht (große Durchmesser, geringe Wandstärke) und sieht zudem ganz nett aus, ist aber trotzdem aufgrund der Rissanfälligkeit nicht zu empfehlen. Für dein Downtube empfehle ich dir mindestens 45 bis 50mm Durchmesser.
Zu den Laminierungen:
Auch hier geht qualität vor quantität. Die Stabilität hängt im Wesentlichen davon ab, wie die Fasern ausgerichtet sind. Möglichst viele Fasern sollten in Belastungsrichtung verlaufen, da sie nur Zugkräfte aufnehmen können. Beim Epoxy-Kleber sollte man genau auf das Verhältnis von Harz zu Härter sowie Verarbeitungstemperatur und Topfzeit achten. Die Fasern sollten ausreichend im Kleber geträkt werden und der ganze Verbund muss vor dem Aushärten gut komprimiert werden. Wenn du das allses gut im Griff hast erzielst du schon bei Laminierungen von wenigen millimetern Dicke eine hohe Sabilität. Siehe auch das verlinkte Bild vom professionellsten Bamubsbikehersteller der Welt: boobycicles
Folgendes professionelle und kostenlose CAD-Programm möchte ich euch auch nicht vorenthalten. Es ist kein parametrisches System, wodurch es sehr leicht zu erlernen ist. Einziger Haken: Um kommerzielle Verwendung zu unterbinden, kann nicht in allgemeinen Austauschformaten (step und dxf) gespeichert werden und Baugruppen können nicht mehr als 60 Teile enthalten.
http://de.ptc.com/product/creo…s/direct-modeling/express
Viel Spass.
MIt etwas Verspätung gibts jetzt endlich vernünftige 3D-Modelle (STEP) und DXF-Dateien von meinen Ausfallenden. Die DXF-Dateien eignen sich, wie bereits erwähnt, um die Ausfallenden z.B. bei https://www.laserteile4you.de/home.html als Laserteile in Auftrag zu geben (Ich habe mich für 5mm dickes Edelstahlblech entschieden) . Aus fertigungstechnischen Gründen lassen sich die Bohrungen für die Bremse und das Schaltauge nicht lasern, sodass diese nachträglich hergestellt werden müssen. Dies ist bei Edelstahl ohne vernünftiges Werkzeug nicht besonders spaßig.
Ich möchte auch nochmal explizit darauf hinweisen, dass die rechte Seite, bedingt durch das Schaltauge, 3mm weiter außen sitzt als die linke Seite (bezogen auf die Mittelachse des Sitzrohrs) . Dies führt zu einem leicht asymmetrischen Hinterbau, was nicht tragisch aber auch nicht ideal ist.
Das verwendete Schaltauge bekommt ihr z.B. hier: https://www.canyon.com/accesso…arts&subcat=2729&id=18737
Hi Hannes,
die Rahmenlehre für einen Bambusrahmen kann man relativ simpel halten. Da die Zugänglichkeit eine untergeordnete Rolle spielt, kann man die Lehre problemlos z.B. auf einer Spanplatte aufbauen. Wenn du für dein Rahmendesign rattleCAD benutzt, kannst du die Geometrie nach dem Prinzip "geldersheim" sehr präzise auf die Platte übertragen.
Die beiden Halterungen für Steuerrohr sowie Tretlager und Sitzrohr lassen sich aus Aluprofilen und einfachen Drehteilen herstellen und von hinten auf der Platte verschrauben (siehe Fotos). Die Ausfallenden habe ich mit einer Gewindestange fixiert.
Die Bambushalme sollten während der Trockenzeit des Klebstoffs frei zwischen den Fixpunkten/Metallteilen fixiert werden können, da sich die Gehrungen nicht präzise genug fertigen lasssen um die Halme sauber in Positon zu halten. Die Fixierungsmöglichkeit muss natürlich auch die Unregelmäßigkeiten der Halme abfangen können. Dazu habe ich einfache Holzwinkel mit Klemmzwingen eingesetzt, die ich frei auf die Spanplatte aufschrauben konnte.
Diese Art der Lehre ist sicherlich nicht die eleganteste und flexibelste Variante, mit Sicherheit aber die kostengünstigste. Wenn du nicht gerade jede Woche eine neue Rahmengeometrie fertigen willst, wirst du mit dieser Lösung sehr effizient und präzise zum Ziel kommen. Keep it simple und viel Spass beim Basteln...
Hier noch ein allgemeiner Tip für Freunde von Aluprofilen: http://www.alu-profil-technik.de --> günstig, liefert an privat, item-kompatibel, Zuschnitte möglich
Hi HansWurst,
Steuerrohre die im Rahmenbaubedarf angeboten werden haben sinnvoller Weise auch immer Aufmaß. MiWi hat bei seinem El Rebeco das Steuerrohr auf einer Horizontalfräse ausgespindelt. Schau mal hier:
El Rebeco - 29er Allmountain hardtail
zum Glück hatte ich solche Probleme bei meinem Bambusrad nicht
Gruß Benny
Hi mounty, es gibt verschiedene Möglichkeiten die Bambushalme miteinander zu verbinden. Am häufigsten wird ein handlaminierter (gewickelter) Faserverbund aus Natur- oder Kohlefasern und Epoxydharz eingesetzt. Wichtig ist, die Fasern möglichst in Belastungsrichtung anzuorden. Ich habe mich aufgrund der höheren Zugfestigkeit für Kohlefasern (Carbon) entschieden.
Zum Thema Rahmen aus Holz kann ich dieses Video von redbull wärmstens empfehlen:
Jetzt nur noch schleifen, schleifen, schleifen, schleifen. Fixierungen für Bowdenzüge und Co ankleben, Klarlack drüber, Rad aufbauen, FERTIG!
Jetzt werden die Verbindungsstellen mit Kohlefasern und Epoxyd Harz laminiert. Das Ergebnis ist auch als Faserverbundwerkstoff oder Carbon bekannt. Im hinteren Rahmendreieck wurden den stumpfen verbindungen der Bambushalme zunächst noch ein paar Schichten Glasfasern spendiert. Komprimiert wurden die Laminierungen mit durchlödchertem Isolierband (Klebeseite nach oben). Das Isolierband wird etwa nach 2 Stundne wieder abgezogen. Professioneller gehts natürlich mit vacuum bag...
In der Rahmenlehre wurde alles mit UHU Endfest 300 fixiert und kann nach etwa 12 Stunden aus der selbigen entnommen werden.
Dann alles in die bescheidene Rahmenlehre. Die Geometrie ist übrigens mit rattleCAD entstanden und die Maße für die Rahmenlehre nach dem Prinzip "geldersheim" aus rattleCad entnommen.
Ein bischen Metall muss auch sein:
Ausfallenden gemalt und als dxf an http://www.laserteile4you.de, Tretlagergehäuse von Totem, Steuerrohr ID 44mm ebenfalls von Totem (von mir auf Passmaß gedreht), Sitzrohr von ceeway OD 28,6mm ID 27,2mm
Dann gilt es die Halme mit passenden Gehrungen zu versehen. Dabei ist ein "pipe notcher" sehr hilfreich.
Zunächst muss geeigneter Bambus her. Den bekommt man z.B. bei http://www.bambushandel-conbam.de. Die Sorten der Wahl sind Tam Vong (aka iron bamboo) für das vordere Rahmendreieck und Tonkin für das hintere.
Servus zusammen,
nachdem ich jetzt schon eine ganze Weile hier fleißig mitgelesen, eure Werke bestaunt und eine Menge gelernt habe, ist es an der Zeit euch mein Bike vorzustellen.
Als Rahmenmaterial habe ich Bambus gewählt. Und Nein, ich möchte diesem wunderbar geschaffenen Material hier keine Vorteile gegenüber herkömmlichen Werkstoffen im Rahmenbau andichten. Weder hinsichtlich der Performance noch des Fertigungsverfahrens. Noch weniger möchte ich mit Modebegriffen wie "Nachhaltigkeit" und "CO2-Bilanz" um mich werfen. Dafür gibt es inzwischen überall auf der Welt hippe "Wir sind die Erfinder des Bambusbike"- StartUps, die dies zu genüge tun.
Mir persönlich ist irgendwo im Netz ein Fahrrad aus Bambus begegnet.Ich war sofort begeistert von der Idee, ein natürliches, ungewöhnliches Material zu einem Produkt zu formen, welches gleichermaßen Handarbeit, Design und Technologie verkörpert. Hier ein kleiner Einblick in mein Projekt: